Über 15.000 unbegleitete jüdische Kinder und Jugendliche konnten 1938/39 nach Großbritannien, Frankreich oder Amerika gerettet werden, weil ihre Eltern bereit waren, sich von ihnen zu trennen. Die Kinder, zwischen zwei und 16 Jahren alt, wurden bei Privatfamilien oder in Internaten untergebracht, viele von ihnen emigrierten nach dem Krieg in die USA. Die Rettung durch einen Kindertransport blieb dabei nicht ohne traumatische Folgen – die zwangsweise Trennung von den Eltern und die Entwurzelung aus dem gewohnten Leben hinterließen (emotionale) Spuren in der Biographie.
Online-Lesung "Arthur & Lilly"
Veröffentlicht am: 16.04.2021
Arthur & Lilly - Das Mädchen und der Holocaust-Überlebende // Zwei Leben - Eine Geschichte
In „Arthur und Lilly“ erzählt Lilly Maier die beeindruckende Lebensgeschichte des jüdischen Jungen Oswald Kernberg (später Arthur Kern), mit dem sie eine ganz besondere Freundschaft verbindet. Oswald wurde auf gleich zwei Kindertransporten vor dem Holocaust gerettet – einmal von Wien nach Paris und ein zweites Mal von Südfrankreich nach New York. Als einziger seiner Familie überlebte er dadurch den Holocaust. In Los Angeles baute er sich trotz seiner traumatischen Kindheit und Jugend ein erfolgreiches Leben als Raketeningenieur und Vater dreier Söhne auf.
In Form einer historischen Reportage folgt das Buch den Lebens- und Fluchtstationen Arthur Kerns: Wien, Frankreich, New York und Los Angeles. Ergänzend erzählt die Autorin sehr persönlich, wie sich das Leben der Familie Kern wieder mit der alten Heimat verflochten hat: Durch die enge Freundschaft zu Lilly Maier, einer nicht-jüdischen Österreicherin, fanden die Kerns einen neuen Zugang zu ihrer eigenen Familiengeschichte.
Online-Lesung von und mit Autorin Lilly Maier
Die Roten Falken Österreich laden anlässlich des diesjährigen Antifa-Seminars und der jährlichen Gedenk- und Befreiungsfeier alle interessierten herzlich zur Online-Lesung von und mit Autorin Lilly Maier ein. Hier die Eckdaten:
- Wann: Samstag, 15. Mai 2021 // 18:00 Uhr
- Wo: Online via Zoom // Hier geht's zur Lesung! (PW: Vielfalt)
- Was du braucht: Die ZOOM-Software. Diese kannst du hier downloaden.
- Tutorial: Wenn du ZOOM noch nie verwendet hast, haben wir hier ein kleines Erklär-Video für dich.
Im Anschluss findet eine Diskussion zum Buch bzw. zum Thema statt. Unter allen Teilnehmer*innen verlosen wir drei signierte Exemplare des Buches. Wir freuen uns auf einen spannenden, gemeinsamen Abend und eine interessante Diskussion.
Informationen zur Autorin:
Lilly Maier (Jahrgang 1992) studierte an der Ludwig-Maximilians-Universität in München Geschichte und als Fulbright-Stipendiatin an der New York University Journalismus. Ihre Abschlussarbeit, die sich mit den langfristigen Nachwirkungen der Kindertransporte beschäftigt, wurde mit dem „Forscherpreis für exzellente Studierende 2014“ der Ludwig-Maximilians-Universität München ausgezeichnet. Seit 2012 arbeitet sie als Referentin in der KZ-Gedenkstätte Dachau. Ihre Forschung stellt sie regelmäßig in Vorträgen vor, zum Beispiel im Deutschen Haus in New York, in der Volkshochschule München oder im Jüdischen Museum in Göppingen. Seit zehn Jahren arbeitet sie als freiberufliche Journalistin für eine Reihe von Medien in Deutschland, Österreich und Amerika, unter anderem für FOCUS Online, Kurier, The Forward, The Columbus Dispatch, Die StadtSpionin und PolitiFact.com. Im Frühjahr 2018 war Maier die Gastherausgeberin der Münchner Beiträge für Jüdische Geschichte und Kultur, der Band beschäftigte sich mit der Möhlstraße in Bogenhausen. Derzeit promoviert Lilly Maier am Lehrstuhl für Jüdische Geschichte und Kultur in München über Frauen als Retterinnen von Juden während der Shoah. Die Arbeit wird von Prof. Michael Brenner und Mirjam Zadoff (NS-Dokuzentrum) betreut.
Weiter Infos zu Lilly Maier findet ihr hier.