Unsere Forderungen
Mit unserer Kampagne “Stille Nacht und trotzdem laut gegen Kinderarmut!” stellen wir 3 Forderungen an die Politik:
Forderung #1: Gute Lebensqualität für alle Kinder!
Es gibt in Österreich große Unterschiede in der Lebensqualität von Kindern, oft bedingt durch das Einkommen der Eltern.
Bspielsweise ist die Wohnsituation ein großer Faktor.
->52 000 Kinder und Jugendliche leben in kalten Wohnungen.
-> Mehr als ein Viertel der armutsgefährdeten Menschen wohnt in feuchten und schimmelbefallenen Wohnungen
-> 234 000 Wohnungen sind überbelegt. Dies betrifft meist vor allem die Kinder, die sich dann ein Zimmer teilen müssen. Dabei ist ein eigener Rückzugsort für Kinder genauso wichtig wie für Erwachsene.
Auch die Gesundheit leidet unter Armut. Armutsgefährdete Kinder kämpfen öfter sowohl mit psychischen Problemen wie Stress, Nervosität, Schlafmangel und Depressionen, als auch mit physischen Beschwerden. Außerdem fehlen kostengünstige Bewegungs- und Sportangebote. So sind 95 % der wohlhabenden Kinder, aber nur 42 % der ärmeren Kinder Mitglied in einem (Sport-)Verein. 103 000 Kinder können sich generell keine mit Kosten verbundenen Freizeitaktivitäten leisten.
Daher fordern wir:
1) gute Wohnbedingungen für alle Kinder schaffen, das heißt vor allem leistbares Wohnen ermöglichen
2) ein kostenloses, gesundes und warmes Mittagessen in allen Schulen
Forderung #2: Chancengleichheit für alle Kinder!
Kinder aus akademischen Haushalten haben eine 8-fach höhere Chance auf einen Hochschulabschluss als Kinder aus nichtakademischen Familien.
Ärmere Familien (unter 2000 Euro monatliches Einkommen) müssen durchschnittlich pro Monat 14% des Einkommens für Schulkosten aufwenden (Material, Ausflüge, Essen). Wohlhabendere Familien jedoch nur 5% (über 3750 Euro monatliches Einkommen).
Jedes Dritte Kind benötigt Nachhilfe. 20% aller Schüler bekommen jedoch keine, weil es sich die Familie nicht leisten kann.
Im Bildungsbereich werden Kinder aus nicht-akademischen Familien systematisch unterdrückt und es werden Steine in den Weg gelegt. Viele können sich Arbeitsmaterial nicht leisten, schreiben schlechtere Noten aufgrund zu weniger Unterstützung und leiden an möglicher Ausgrenzung der Peers. Außerdem haben Kinder aus nicht-akademischen und vor allem armutsgefährdeten Familien viel schlechtere Chancen auf einen Hochschulabschluss.
Daher fordern wir:
- Kostenfreies, warmes Mittagessen für alle Kinder in Bildungseinrichtungen
- Mehr Ressourcen für den Bildungsbereich, um Kinder individueller fördern zu können
- Einen Ausbau der Ganztagsvolksschule
- Eine gemeinsame Gesamtschule bis ins 14. Lebensjahr
Quelle: Volkshilfe/ DerStandard
Forderung #3: Kinderrechte in die Verfassung!
Am 28. November 1989 wurde die UN-Konvention über die Rechte des Kindes bei der Generalversammlung der Vereinten Nationen verabschiedet. Seit 2011 sind einige Kinderrechte in der Österreichischen Bundesverfassung verankert und gilt damit als Grundlage für alle Gesetze und ist ein zentraler Rechtsbestandteil in Österreich. Das bedeutet, kein Gesetz oder keine Verordnung kann beschlossen werden, welche dem Bundesverfassungsgesetz Kinderrechte widerspricht.
Aber in Österreich gibt es kein Kontrollorgan, welches regelmäßig kontrolliert, ob diese Kinderrechte eingehalten werden.
In Österreich gibt es also unter anderem folgende Problemfelder:
1) Hunderte Kinder erfahren täglich, dass Gewalt ein probates Mittel ist, um Probleme und Konflikte zu lösen.
2) Tausende Familien leben unter der Armutsgrenze
3) Kinder mit nichtdeutscher Erstsprache und Kinder mit Behinderung erfahren Diskriminierung
4) Viele Kinder und Jugendliche werden täglich Opfer von Gewalt und Missbrauch.
Daher fordern wir:
- Effektives Kinderrechte Monitoring in Österreich!
- Aktive Umsetzung der und Auseinandersetzung mit Kinderrechten!
- Gewaltschutzausbau für Frauen und Kinder!
- Diskriminierungsfreie & Antirassistische Erziehung!
- Umsetzung wirksamer Maßnahmen der Kinderrechte
Punschstand am 21.Dezember 2023